Vorschau Eis vs. Olten
Plötzlich Cheftrainer
Handball, 1. Liga: Wohlen – Olten (Samstag, 17.45 Uhr, Hofmatten)
Nach der heftigen Pleite zum Start gegen Kriens braucht es eine Reaktion. Vor heimischem Publikum empfangen die Freiämter mit Olten einen groben Brocken. Spielmacher Andreas Stierli wird nach seiner Verletzung eine ganz neue Rolle einnehmen – und erstmals Cheftrainer sein.
«Ich mache, was mein Chef mir sagt», meint Wohlens Andreas Stierli vor der Partie gegen Olten schmunzelnd. Da Trainer Generoso Chechele beim Spiel gegen Olten nicht dabei sein kann (er ist im Urlaub), übernimmt Andreas Stierli kurzerhand das Amt als Cheftrainer. Der 35-jährige Stierli hätte eigentlich die Wohler als Spielmacher auch in dieser Saison führen sollen.
Auch Bolliger schwer verletzt
Doch es kam anders. In einem Training kurz vor Saisonbeginn knickt Stierlis Knie weg, die Diagnose ist heftig: Meniskus beschädigt, Innenband gerissen, Kreuzband gerissen. Stierli nimmt es mit Fassung: «So ist es eben.»
Neben dem gravierenden Ausfall von Stierli gibt es noch weitere schwierige Umstände für die Wohler Handballer. Denn auch Flügelspieler Raphael Bolliger fällt aufgrund einer Verletzung die gesamte Saison aus. Auch bei ihm ist es das Kreuzband, das nach einer Aktion im Training reisst. Nach dem Rücktritt von Adrian Studerus und den beiden Verletzungen bei Bolliger und Stierli fehlen den Freiämtern gleich drei der wichtigsten und erfahrensten Leistungsträger der letzten Jahre.
Glück für Wohlen: Stierli bleibt seiner Mannschaft trotz Verletzung erhalten. Kurzerhand übernimmt der Routinier den Posten als Assistenztrainer. Mit seiner Erfahrung und seinem spielerischen Verständnis können die Bünztaler sein Handballwissen mehr als gut gebrauchen.
Chechele: «Haben viel Potenzial nach oben»
Als Teil des Trainerstaffs darf sich Stierli bereits morgen beweisen. Wegen der Abwesenheit von Trainer Chechele steht Stierli als Chef an der Seitenlinie. Auch wenn er lieber spielen würde, sagt Stierli: «Ich freue mich natürlich auf meinen ersten Einsatz als Trainer und bin gespannt. Einen Sieg würde ich auch als Trainer bejubeln.» Nach der deutlichen Niederlage vor einer Woche gegen den HC Kriens (21:39) wollen und müssen sich die Freiämter steigern. Gegen die technisch versierten Gäste aus dem Kanton Solothurn wird das keine leichte Aufgabe.
Olten hat überraschend verloren
Zum Auftakt gab es für Olten allerdings gleich eine überraschende Niederlage in Muotathal. Die junge Truppe, die gespickt ist mit vielen Nachw uchstalenten aufg rund der Zusammenarbeit mit dem NLA-Verein HSC Suhr Aarau, ist schwierig einzuschätzen. «Auch wenn wir vor einer Woche klar verloren haben, dürfen wir nun nicht alles schlechtreden. Wir wissen nun, woran wir arbeiten müssen, und wir haben viel Potenzial nach oben. Ich bin überzeugt, dass wir uns bald mit den anderen Mannschaften auf Augenhöhe treffen können», sagt der abwesende Trainer Generoso Chechele.
Auch wenn Chechele nicht da ist, hat er einen Matchplan erstellt, den Stierli umsetzen soll. Der verletzte Spielmacher sagt: «Olten wird ein gewohnt starker Gegner sein. Sie wollen sich nach der überraschenden Niederlage zum Start sicher beweisen und gewinnen.» Für seine Mannschaft sieht er besonders im Abwehrverhalten viel Verbesserungspotenzial. «Wir haben gegen Kriens einfach schlecht verteidigt. Gegen Olten liegt das Hauptaugenmerk auf der Abwehr. Wenn wir die Verteidigung stabil halten können, sind wir sicher einen Schritt weiter», so Stierli. --fre
