Matchbericht: Eis vs. HC Kriens

Hinten zugepackt und gewonnen

Handball, 1. Liga: Handball Wohlen – HC Kriens 30:27 (16:15)

Variantenreich im Angriff, sackstark in der Abwehr. Kurz vor Weihnachten beschenken sich die Wohler mit einem Sieg gegen Kriens gleich selbst. Die zwei Punkte sind nach der bitteren Pleite vor einer Woche bei Ehrendingen enorm wichtig. Wohlen ist nicht mehr Schlusslicht und schöpft viel Hoffnung.

Drei Siege hat Handball Wohlen in dieser Saison erst geholt. Zwei davon gegen den HC Kriens. «Ich habe den gegnerischen Trainer schon gefragt, ob wir nicht noch viermal gegeneinander spielen können», sagt Wohlen-Trainer Ingmar Steiger lachend. Die gute Laune ist nachvollziehbar. Nach der Niederlage gegen Ehrendingen in der Vorwoche fiel sein Team auf den letzten Platz. Durch den Sieg gegen Kriens konnten die Wohler die rote Laterne den Ehrendingern wieder zurückgeben.

Kriens-Trainer Armani Mayabanza ist weniger zum Lachen zumute. Er bezeichnet Wohlen als «La Bestia Negra». Ein spanischer Begriff, mit dem Angstgegner tituliert werden. «Bei allem Respekt und Wertschätzung für Wohlen, wir dürfen nie vier Punkte gegen sie abgeben. Wir haben in dieser Saison leider bei beiden Spielen keine gute Leistung bringen können. Sobald wir nicht 100 Prozent erreichen, wird es gegen jeden Gegner schwer», so Mayabanza. Ganz ohne Lob für die Freiämter will er aber nicht bleiben. «Gratulation an Wohlen, sie waren bei beiden Spielen top und haben verdient gewonnen.» Der Wunsch nach einer Revanche ist bei den Innerschweizern gross genug, dass man Steigers Idee von vier weiteren Duellen wohl zustimmen würde. «Ich hoffe, wir sehen uns nächste Saison wieder, damit wir Revanche nehmen können. Die zwei Niederlagen habe ich mir notiert. Wir werden Wohlen das nächste Mal keine Punkte mehr geben. Ich verspreche jetzt schon, es wird brutal werden.»

Die Konstanz fehlt ihnen noch

Zurück im Lager der Wohler. Dass Kriens zweimal dran glauben musste gegen sein Team, sieht Steiger eher als Zufall an. «Es waren ja fast zwei komplett verschiedene Mannschaften bei uns auf dem Feld. Im Hinspiel waren viele Routiniers abwesend, weshalb wir vor allem mit den jungen Spielern aufgetreten sind. Jetzt fehlen die Jungen verletzt und es haben in erster Linie die erfahreneren Leute gespielt.»

Wichtige Faktoren beim Sieg sieht der Wohlen-Trainer in Jerome Zucker, der die Abwehr zusammengehalten hat. Der Waltenschwiler, der jahrelang für den TV Muri spielte, gab sein Debüt im Wohler Trikot, wo er sporadisch zum Einsatz kommen wird. Neben ihm ist Joel Borioli als Aggressiv-Leader in der Defensive herausgestochen. Auch in der Offensive gab es Lichtblicke bei den Wohlern. Flavio Galliker hielt die Fäden in der Hand, Dennis Horn traf clevere Entscheidungen, Joshua Schmid schoss wichtige Tore und Julius Behrendt kam kalt von der Bank und traf zweimal. Dazu erwischte auch Dario Koch im Tor einen guten Tag. Vor allem zu Beginn und in der Schlussphase zeigt er seine Klasse. «Generell haben wir aber sonst nicht viel anders gemacht als sonst. Wir sind insgesamt stabiler geworden. Eine Lernkurve ist da. Aber die Konstanz ist insgesamt ein Problem bei uns.»

Ein Sieg zum Jahresabschluss

Mit jungen Spielern sei es generell schwieriger, Konstanz hineinzubringen. «Bei so vielen Ausfällen noch mehr als sonst. Ich wäre froh, wenn ich zwei Spiele hintereinander mit den gleichen Leuten auflaufen könnte.» Deshalb ist Steiger vorsichtig, wenn es darum geht, aus dem Ergebnis eine Prognose abzuleiten. «Jetzt zu sagen, dass das die Kehrtwende ist und wir im neuen Jahr durchstarten, das wage ich nicht. Aber ich bin froh, dass wir das Jahr mit einem Sieg abschliessen können.» --red